Module DR2321
Lichtverschmutzung: rechtliche Grundlagen –menschliches Wohlbefinden– Biodiversität
Responsables | Danielle Breitenbücher, BAFU, Bern David Kretzer, BAFU | ||
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Durée | 1 jour | ||
Date | 25.01.2023 | ||
Lieu | Zollikofen | ||
Frais de participation | CHF 630.- | ||
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Lichtverschmutzung: rechtliche Grundlagen – menschliches Wohlbefinden - Biodiversität
Zusammenfassung
Künstliche Lichtemissionen haben in den letzten Jahren stark zugenommen und werden mehr und mehr als Beeinträchtigung des menschlichen Wohlbefindens und der Biodiversität wahrgenommen. Der Kurs gibt einen Überblick über die rechtlichen Grundlagen, die auf verschiedene Gesetze verteilt sind. Die möglichen Massnahmen zur Begrenzung von Lichtemissionen und deren Effizienz werden anhand von Rechtsfällen und Fallbeispielen behandelt.
Um was geht es?
Künstliche Lichtemissionen haben sich seit den 1990er Jahren mehr als verdoppelt. Insbesondere im Siedlungsraum und Verkehrsraum wird die natürlicherweise dunkle Nacht immer heller. Das menschliche Wohlbefinden sowie der Lebensraum und das Orientierungsvermögen von nachtaktiven Tieren werden zunehmend beeinträchtigt. Die Interessenskonflikte zwischen den verschiedenen Akteuren nehmen zu, auf der einen Seite die Argumente der Sicherheit oder Verkehrssicherungspflicht, auf der anderen Seite die ungestörte Nachtruhe.
Vermehrte Gerichtsentscheide in jüngerer Zeit, die die gesetzlichen Grundlagen im Einzelfall präzisieren, die überarbeitete Vollzugshilfe des BAFU, Anpassungen der Normen zu Beleuchtungen im Aussenraum sowie neue Entwicklungen in der Beleuchtungstechnik erlauben heute ein anderes Herangehen an das Thema als noch vor einigen Jahren.
Was möchten wir erreichen?
Die Teilnehmenden kennen nach dem Kurs die verschiedenen Rechtsgrundlagen, Normen und Vollzugshilfen und können sie anwenden. Sie kennen die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf das menschliche Wohlbefinden und die Biodiversität und sind mit den grundlegenden Möglichkeiten vertraut, die Lichtverschmutzung zu reduzieren.
Sie können Fragen auf der rechtlichen und sachlichen Ebene angehen, sowie Aussagen zu diesem Thema kritisch hinterfragen.
Was ist der Inhalt?
Im Kurs stehen folgende Aspekte im Vordergrund:
- Die anwendbaren Rechtsgrundlagen in der Verfassung, im Umwelt- sowie im Natur- und Heimatschutzgesetz zur Reduzierung von Lichtemissionen
- Anwendung der Vollzugshilfe zur Vermeidung von Lichtemissionen
- Grundsätze und technische Möglichkeiten zur Begrenzung von Lichtemissionen
- Lichtemissionen und Gesundheit: Fakten, Risiken, Ungewissheiten
- Auswirkungen von Lichtemissionen auf die Biodiversität
- Umgang mit Zielkonflikten
- Reduzierung von Vogelschlag an Glas
Wie werden wir arbeiten?
Erfahrene Juristinnen und Juristen sowie Expertinnen und Experten von Behörden und Organisationen vermitteln praxisnah Grundlagen und geben zu den wichtigsten Themen einen vertieften Einblick. Die theoretischen Grundlagen werden anhand von aktuellen Beispielen und Rechtsfällen illustriert. Anhand von Rechtsfällen und Praxisbeispielen wird das korrekte rechtliche Vorgehen geübt.
Zielpublikum
Der Kurs richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachstellen von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden, die mit Fragen und Vollzug des Umweltrechts bei Lichtemissionen konfrontiert sind, an Immobilienbesitzer und -verwalter, Architekten und an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Planungs- und Umweltberatungsbüros sowie an Natur- und Umweltschutzorganisationen.
Unsere Umweltrechtkurse richten sich einerseits an Praktikerinnen und Praktiker ohne juristische Ausbildung, die mit Rechtsfragen (Genehmigungen, Stellungnahmen, Vernehmlassungen, etc.) zu tun haben, aber auch an Juristinnen und Juristen, die neu mit Umweltrecht in Berührung kommen.
Vorkenntnisse
Die Inhalte des Moduls „Umweltrecht für PraktikerInnen“, insbesondere die wichtigsten umweltrechtlichen Instrumente sowie die verfahrensrechtlichen Vorgehensweisen werden als bekannt vorausgesetzt.